Russische Notenbank hebt Leitzins drastisch an - Rubel bricht ein

dpa-AFX · Uhr

MOSKAU (dpa-AFX) - Die russische Notenbank hat mit einer massiven Zinsanhebung auf die scharfen Finanzsanktionen des Westens im Zuge des Ukraine-Kriegs reagiert. Der Leitzins steige um 10,5 Prozentpunkte auf 20,0 Prozent, teilte die Zentralbank am Montag in Moskau mit. Die außenwirtschaftlichen Bedingungen hätten sich drastisch verändert, hieß es zur Begründung. Die höheren Zinsen sollen dem Abwertungsrisiko der Landeswährung Rubel und Inflationsgefahren entgegenwirken.

Am Morgen verlor der russische Rubel gegenüber dem US-Dollar etwa acht Prozent an Wert. Ein Dollar kostete im Gegenzug mit rund 90 Rubel so viel wie noch nie. Im sogenannten Offshore-Handel außerhalb Russlands war die Landeswährung zuvor noch stärker abgestürzt.

Das Finanzministerium führte darüber hinaus eine Pflicht für Unternehmen ein, Teile ihrer Erlöse in Fremdwährung zu veräußern. Die Maßnahme dürfte ebenfalls darauf abzielen, einen Kurssturz des Rubel zu begrenzen.

Schon am Morgen hatte die Notenbank weitere Maßnahmen zur Stützung des Finanzsystems ergriffen. So wurde es Wertpapierhändlern untersagt, russische Wertpapiere im Besitz von Ausländern zu verkaufen. Mit Kapitalspritzen und Fremdwährungsgeschäften sollen zudem heimische Geldinstitute gestützt werden./bgf/jkr/stk

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