Fr. Vorwerk: Manchmal sieht man den "LNG-Wald" vor lauter "LNG-Bäumen" nicht - nächster LNG-Auftrag lässt Aktie weiter stiegen

onvista · Uhr
Quelle: LaNataly/Shutterstock

Kaum war klar, dass flüssiges Gas eine Möglichkeit ist, die Rohstoff-Abhängigkeit von Russland zu vermindern, da machten sich die Anleger auf die Suche nach den Gewinnern. In erster Linie ging es dabei um LNG-Tanker. Wer baut die rieseigen schwimmenden Ozeanriesen. Schließlich muss die Nachfrage nach den Tankern ja jetzt enorm steigen. Die Annahme stimmt mit Sicherheit. Aber ein Blick auf den Chart von Flex LNG wirft schon die Frage auf: Was soll in diesem Kurs noch großartig eingepreist werden?

Bei der Konkurrenz Golar LNG sieht es übrigens auch nicht viel anders aus. Trotzdem können beide Wert aktuell mit geschätzten einstelligen KGV´s glänzen. Beide Reedereien haben ihr Hauptsitz auf den Bermudas. Die Auslastung für die LNG Tanker dürfte mit Sicherheit steigen, aber neue LNG-Tanker werden auch nicht mal eben über Nacht gebaut und kosten auch einiges. Daher dürfte der LNG-Zug hier zwar noch nicht komplett abgefahren sein, aber auch nicht mehr ein große Performance vor sich haben. 

Warum in die Ferne schweifen, 

wenn das Gute doch so nah ist. Deutschland baut gerade LNG-Terminals. Zum ersten Mal mit einem beschleunigten Genehmigungsverfahren, denn schon im Dezember soll die erste Anlage in Wilhelmshafen in Betrieb gehen. Hier hat bereits Friedrich Vorwerk seinen Teil vom LNG-Kuchen abbekommen. Jetzt hat der Pipeline- und Anlagenbauer für Erdgas-, Strom- und Wasserstoffanwendungen sich auch beim zweiten Standort in Brunsbüttel seinen Auftrag gesichert. 

Die Friedrich Vorwerk Group SE , ein führender Anbieter im Bereich der Energieinfrastruktur, gewinnt den Großauftrag für die Realisierung der Anschlussleitungen für das LNG-Terminal in Brunsbüttel. Die Beauftragung umfasst ein Gesamtvolumen von mehr als 120 Mio. EUR und wird von einer gleichberechtigten Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus der FRIEDRICH VORWERK Group (Friedrich Vorwerk und Bohlen & Doyen) sowie der österreichischen HABAU Group (PPS Pipeline Systems und HABAU) umgesetzt. Nach der Wilhelmshavener Anschlussleitung (WAL) sichert sich die FRIEDRICH VORWERK Group damit bereits das zweite Großprojekt im Zusammenhang mit den geplanten LNG-Terminals und leistet somit einen elementaren Beitrag zu einer unabhängigen und sicheren Gasversorgung in Deutschland.  

Auszug aus der heutigen Pressemitteilung 

Aktie gehört auf die Watchlist

Friedrich Vorwerk kann zwar nicht mit einem einstelligen KGV glänzen, dafür aber mit guten Zukunftsaussichten, von denen noch nicht alles aktuell im Kurs eingepreist ist. Dafür ist ein geschätzter KGV von 18 auch nicht zu hoch. Das Unternehmen profitiert ja nicht nur von den neuen LNG-Terminals, die in Deutschland gebaut werden, auch der Wandel hin zum Wasserstoff dürfte Friedrich Vorwerk ein Stück vom Kuchen garantieren. 

Da die Aktie zuletzt rund 30 Prozent an Wert gewonnen hat, sollten Anleger dem Papier jetzt nicht sofort hinterher laufen, sondern einen Rücksetzer abwarten. Den hat sich die Aktie verdient. Danach sollten sich Anleger genauer mit dem Papier beschäftigen. Kurse oberhalb von 40 Euro sind durchaus möglich auf Sicht von 12 bis 18 Monaten. 

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