Ölpreise erholen sich etwas nach Talfahrt

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Freitag nach ihrer jüngsten Talfahrt ein wenig erholt. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar 78,24 US-Dollar. Das waren 82 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Dezember stieg um 79 Cent auf 73,69 Dollar.

Am Donnerstag waren die Ölpreise jeweils mehr als drei Dollar je Barrel gefallen. Zeitweise wurde Rohöl aus der Nordsee zu 76,60 Dollar gehandelt und damit auf dem tiefsten Stand seit Juli. Überraschend schwache US-Konjunkturdaten aus den USA hatten den Preisrutsch am Ölmarkt ausgelöst. Zuvor hatte schon ein unerwartet starker Anstieg der US-Ölreserven die Sorge vor einer zu schwachen Nachfrage in der größten Volkswirtschaft der Welt geschürt. "Der Ölpreis ist aufgrund von Nachfragesorgen und der Erwartung eines überversorgten Marktes unter Druck geraten", kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank.

Seit einem Monat geht es mit den Ölpreisen tendenziell nach unten. Mittlerweile liegen die Notierungen deutlich unter dem Niveau von Anfang Oktober, bevor der Ausbruch des Gaza-Krieges die Ölpreise zeitweise kräftig ansteigen ließ.

Nach Einschätzung des Commerzbank-Experten Fritsch ist der jüngste Preisrückgang am Ölmarkt allerdings übertrieben. Er geht davon aus, dass sich die Nachfragesorgen wegen der schwächeren konjunkturellen Entwicklung als übertrieben erweisen. Experte Fritsch verwies in diesem Zusammenhang auf die Internationale Energieagentur (IEA), die ihre Nachfrageprognose in dieser Woche für dieses und nächstes Jahr leicht erhöht hat./jkr/jsl/mis

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