Einzelhandel im Euroraum hat 2023 weniger Kasse gemacht - auch Minus im Dezember

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Berlin (Reuters) - Die Einzelhändler in der Euro-Zone blicken auf ein umsatzschwaches Jahr zurück.

Die Erlöse gingen 2023 gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 1,8 Prozent zurück, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. Auch der Dezember mit dem für den Einzelhandel so wichtigen Weihnachtsgeschäft verlief enttäuschend: Die Umsätze sanken gegenüber November um 1,1 Prozent. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich ein Minus von 1,0 Prozent erwartet, nach einem Plus von 0,3 Prozent im November.

Insbesondere der Versand- und Interneteinzelhandel schwächelt. Die Umsätze gingen im Dezember zum Vormonat um 3,7 Prozent zurück. Beim Einzelhandelsgeschäft mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabak ergab sich ein Minus von 1,6 Prozent. Und die Umsätze mit Kraftstoffen an Tankstellen sanken um 0,5 Prozent.

In Deutschland verzeichneten die Händler laut dem EU-Statistikamt im Dezember einen Umsatzrückgang von 1,6 Prozent. Auch nach dem Jahreswechsel sind die Händler hierzulande nicht optimistisch gestimmt. Sie berichteten im Januar laut Ifo-Umfrage sowohl über eine Verschlechterung der aktuellen Geschäftslage als auch über eingetrübte Erwartungen. In der vergangenen Woche hatte der Präsident des Branchenverbands HDE allerdings Zuversicht mit Blick auf die Aussichten für das Gesamtjahr verbreitet: "Das laufende Jahr wird für den Einzelhandel aller Wahrscheinlichkeit nach besser als das vergangene", sagte Alexander von Preen. Die Umsätze würden im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich nominal um 3,5 Prozent zulegen, real entspreche dies einem Plus von einem Prozent, hieß es in der Prognose.

(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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